Willkommen

 

20.07.2016

 

S: Unser Plan war es um 04:30 den Hafen zu verlassen doch um 03:15 standen die ersten Crew- mitglieder auch schon auf, da sie vergessen hatten ihre Uhr umzustellen. Deswegen und aufgrund der Hitze bekam ich vielleicht knappe 3 Stunden Schlaf ab. Letzten Endes verliessen wir den Hafen dann um Halb 5 kurz nach unseren amerikanischen Nachbarn. Nach ca.einstuendiger Segelfahrt gelangten Mark und Ich waehrend unserer Wache in eine Zone in der eine starke Stroemung herrscht, die derzeit mit uns fliesst. Seit 2 Stunden segeln wir mit rund 11 Knoten. Wuerde das so weitergehen koennten wir schon heute gegen Mitternacht Ipswich erreichen. Das wird aber leider nicht der Fall sein, da sich die Stroemung dreht und in wenigen Stunden gegen uns fliessen kann. Das war auch der Fall, als ich um 15:00 meine naechste Wache hatte und wir nurnoch 4 Knoten machten. Jetzt ist es mittlerweile 19:45, wir haben gut Steaks gegessen und wir machen wieder rund 8 Knoten Fahrt. Nurnoch knapp

100 Meilen bis nach Ipswich und niemand kanns mehr erwarten.

 

19.07.2016

 

M: Nach nur gut einer Stunde schlaf erreichten wir die Kanalinsel.

Ziemlich erschöpft hatten wir ein kompliziertes Hafenmanöver zu vollziehen aber alles klappte reibungslos. Ean, Simon und Ich machten uns dann auf den Weg in die Stadt um etwas zu frühstücken und für Simon neue Kontaktlinsen zu besorgen. Wir fanden zwar keine Kontaklinsen, dafür gab es aber Kaffe, Muffin und Bugette. Mittags nahmen wir einen Bus, welcher in 1 1/2 Stunden einmal um die Insel fuhr. Danach ging es zurück auf Boot um aufzuräumen und ein bisschen zu chillen. Gegen halb 8 werden wir essen gehn.

 

18.07.2016

 

M: Morgen hieß es für die Sleipnir ein weiters Mal aufbrechen zum nächsten Ziel. Netterweise ließen die Jungs, Simon und mich ausschlafen und so wachten wir erst auf, als wir den Hafen bereits verlassen hatten.

Leider war dass mehr oder weniger alles an Schlaf für die darauf folgenden Stunden. Die Strömung floß in unsere Richtung, der Wind aber gegen uns. Dies hatte schnelle und große Wellen zur Folge und unser Schiff "hüpfte" durch das Wasser. Zudem mussten wir den Motor benutzen was es ziemlich laut im Inneren machte. Recht viel mehr passierte den Tag über nicht. Jeder kam zur seiner Schicht ins Cockpit und versuchte die restliche Zeit irgendwie zu schlafen. Als ich meine Schicht von

3:00-6:00 hatte konnte ich um ca 4 die Küste von Guernsey bereits erblicken.

 

17.07.2016

 

M: Da es uns allen hier so gut gefiel entschieden wir uns dafür hier zwei Nächte zu verbringen anstatt auf Guernsey. Leicht verkartert machten wir uns Mittags auf den Weg etwas zu Frühstücken und fanden ein nettes kleines Restaurant mit schönen Blick auf den Hafen. Dort gab es für uns alle Shrimps, Tapas und weiter leckere Kleinigkeiten. Etwas später gingen wir dann zum Strand und sprangen ins Wasser. Leider ziemlich kalt und keine 28 Grad wie in Saint Lucia :( Zurück am Boot zeigten wir Ean das gute alte Trinkspiel "Busfahrer", was ihn jedoch ausknockte und er an Deck eingeschlafen ist. Also sind Simon und ich alleine Abendessen gegangen. War auch mal schön unbeschwert Deutsch reden zu können und nicht Englisch. Nachdem wir gegessen hatten entschieden wir uns ein bisschen die Stadt zu erkunden ,aber wir kamen nicht weit, da wir einen schönen Platz gefunden hatten. Es war eine Treppe mitten in verwinkelten Gassen, die etwas erhöht lag. Bei Sonnenschein führten wir lange Gespräche über alles möglich. Nachdem alles ausgeredet war machten wir uns auf die Suche nach einer Bar.

Schlussendlich landeten wir in der selben wie die Nacht zuvor. Auch Mark und Julian waren da. Gegen 12 ging es dann zurück aufs Boot.

 

16.07.2016

 

M: Lange konnte ich nicht schlafen, denn kurz nach meiner Schicht erreichten wir bereits Cameret. Mittags, nach unserem Ankunftsbier, gingen Mark, Julian, Ean, Simon und ich auf die Suche nach einem guten Mittagessen. Die ganze Promenade war eine Reihe schöner Restaurants und wir taten uns bei der großen Auswahl anfangs schwer was

Geeignetes zu finden. Nach einiger Zeit konnten wir uns dann doch einigen. Für Simon z.B gab es Tartar, ich hatte Muscheln und Ean einen Meeresfrüchtesalat. Nach dem Essen blieben wir bei einer Bar stehen da, sie mit deutschen Bier werbten. Alles was wir jedoch bekamen, war Paulaner Weißbier mit Zitronen im Glas. Nicht grad das Beste und Grund genug was Neues zu suchen.  Auf unserem weiteren Weg entdeckten wir Klaus, in einem Restaurant, sein Mittagessen genießen und wir gesellten uns zu Ihm. Danach trennte sich die Gruppe, während Simon, Ean und Mark weiterzogen und (nachdem sich Simon eine Massage in einem Spa gegönnt hatte) auf der Suche nach einer coolen Bar waren, gingen Klaus und ich zurück zum Boot.

Dort gab es für mich kalten Wein, gute Musik und  mal genügend Zeit sich bei Zurückgebliebenen zu melden. Abends fand sich unsere Gruppe zum gemeinsamen Essen wieder zusammen. Bei Austern (defenitiv Nichts für mich und Simon :o ) Steak und Fisch, machte Ean Bekanntschaft mit unseren Tischnachbar und brachte uns so eine Runde Bier ein, welche unsere neuen Freunde bezahlten. Schlussendlich ließen wir den Abend in einer Bar ausklingen. Die einen mehr die anderen weniger ;)

riesiger polnischer Segler

15.07.2016


S: Bis auf den Zwischenfall mit meinem Handy ( ist ins Wasser gefallen) wars echt ne schoene Nacht. Die Sonne ging erst gegen 23:00 unter und ich habe gut geschlafen. Jetzt, waehrend meiner Schicht von 06:00 bis 09:00, wird es wieder waermer und die Sonne geht auf. In einem Tag ca. sind wir in Camaret. Danach habe ich bis mittags geschlafen und wurde dann von Maxi aufgeweckt, da die Gemuesecremesuppe fertig war. Nach dem Mittagessen konnten wir ein viermastiges 100 Meter langes Segelschiff beobachten, das wir backbord ueberholten. Waehrenddessen machten Maxi und ich noch etwas Pesto fuer heute Abend. In 30 Minuten habe ich wieder Wache und Maxi schaut Naruto.
M: Vermisse Alfonso.
S: Waehrend meiner Wache gabs echt viel zu sehen. Wale, Delphine und aufgewuehltes Wasser, das auf Haie schliessen laesst. Ausserdem haben wir extrem viele Schiffe um uns herum, da diese Route viel befahren ist und einen Shortcut zwischen Frankreich und Spanien darstellt.
Jetzt stehen wir gerade zu viert in der Kueche und bereiten das Abendessen vor. Maxi schnippelt Knoblauch und Zwiebeln, Ean macht das Dressing, Klaus kocht die Nudeln und ich wasche und zerkleinere den Salat und verfeinere das Pesto. Dazu gibts kalten Sangria bzw. Roséwein. Danach wollte ich noch etwas schlafen bis ich Schicht hatte, aber irgendwie konnte ich nicht einschlafen. Also sitze ich mit Ean an Deck und halte Wache mit ihm, da Klaus schlaeft. Es ist 23:20 und der Himmel ist immernoch orange und es ist unglaublich idyllisch. 60 Meilen bis Camaret. Morgen frueh um 09:00 ca. sollten wir da sein.

14.07.2016


M: Nach einer turbolenten und eher schlaflosen als erholsamen Nacht hiess es fuer mich um 6 aufstehen und Wache halten. Anfangs noch mit der Muedichkeit kaempfend wurde die Wache schnell zu einer recht ereignissreichen. Um die 5 grosse Frachter fuhren unweit unseres Schiffes an uns vorbei. Danach gab es zwei Wale einige Zeit zu beobachten wie sie immer wieder Fontaenen bliesen. Aber das Highlight der Wache ereignete sich am Ende. Ich hatte die Angel ins Wasser gelassen und einige Voegel wurden darauf aufmerksam. Ploetzlich merkte ich etwas seltsames. Ein Vogel flog nahe des Schiffes und hatte etwas hinter sich her fliegen. Es dauerte einen kurzen Moment bis ich zur Angel blickte und merkte dass unsere Schnur nicht ins Wasser hing sonder in die Luft ragte. Der Vogel hatte sich beim Versuch unseren Koeder zu 
schnappen mit dem Fuss am Seil verfangen. Ich rief Ean um Hilfe. Vorsichtig begann ich die Leihne rein zu holen, immer mit Blick auf die Flugbahn des Vogels, damit ich ihn nicht zum abstuerzen brachte. Als er dann nur noch 10cm von mir entfernt war meinte Ean ich soll ihn einfach festhalten. Anfangs zoegerlich griff ich dann nach dem Vogel und er setzte sich auf das Boot. Es schien ihn zu beruhigen und er liess sich die Schnurr ohne Gegenwehr entfernen. Als ich ihn los liess blieb er sitzen und guckte mich an, kraechste und flog weg. Schien fast so, als ob er sich bedanken wollte, dass ich ihn von der Leihne befreit hab. Dummer kleiner Alfonso wusste nicht, dass ich die Leine ins Wasser gelassen hab :D
S: Ausserdem bekamen Klaus und Ean waehrend ihrer Schicht zwei Wale zu sehen, die direkt neben dem Boot auftauchten. Der eine Wal dachte wohl er waere ein Delphin und schwamm direkt unter dem Bug unseres Schiffs durch, waehrend der andere Wal ca. 30 Meter neben dem Boot herschwamm. So was kriegt man wirklich ganz selten zu sehen.

Ausblick vom Leuchtturm

13.07.2016


S: Wir konnten bis mittags schlafen. Dann machten wir alle einen kleinen Spaziergang zum "Torre de Hercules", dem aeltesten Leuchtturm der Welt. Nach der Besichtigung gings zum letzten Mal Tapas essen und ein paar Einkaeufe taetigen. Nachdem wir, Maxi und ich, die Einkaeufe verstaut hatten gings auch ziemlich schnell los. Die Leinen und die Fender wurden geloest, wir tankten ein letztes Mal und verabschiedeten uns von La Coruna. Die ersten Schichten waren relativ stressig, da wir extremst viele Boote um uns rum hatten und es extrem bumpy war. Das Boot huepfte von Welle zu Welle und                                                                 nachts wurde es echt kalt.

Die Crew beim Tapasessen

12.07.2016


S: Gegen 6 Uhr morgens konnte man bereits die Kueste Spaniens sehen. Die ganze Crew versammelte sich an Deck und nach einem kuehlen Bier machten wir das Boot bereit zum Anlegen. Die Fender wurden aufgeblasen und die Leinen festgemacht. In der Marina dann mussten wir "rueckwaerts einparken", damit wir nicht alles auf die andere Seite des Bootes verlegen mussten. Nachdem das Boot so weit klar war, gabs ein Willkommensbier und eine lang ersehnte heisse Dusche im Yachtclub in La Coruna. Danach wurde ein bisschen aufgeraeumt, bis wir uns endlich in die Innenstadt begaben. Los gings mit Tapas und Drinks in einer der zahllosen Bars. Danach gings zu einem Kaese- und Schinkenladen. Bei ein paar Flaschen Rotwein liessen wir den Abend ausklingen, Klaus und Julian verabschiedeten sich dann und Mark, Ean, Maxi und ich machten uns auf die Suche nach einem Club. Da es Dienstagabend war, wurden wir nicht fuendig und wanderten ca. anderthalb Stunden am Strand entlang, bis wir wieder an der Marina waren. Auf dem Boot gabs ein letztes Bier und um Halb vier gings dann fuer alle ins Bett.

Ean beobachtet den Sonnenuntergang

11.07.2016


S: Am Ende meiner Schicht, also gegen 06:00 hab ich die Angel wieder rausgelassen. Nachdem ich kurz auf der Toilette, war kam ich zurueck an Deck und hoerte das Surren der Angel, wir hatten einen Fisch. Nachdem ich die Angel "locked up" hatte und den Haken weiter in das Maul des Fisches getrieben hatte, fing ich an zu kurbeln. Ich hatte ca. 100 Meter Leine gegeben und merkte direkt am Anfang, das es ein grosser Fisch sein musste. Ean kam mir zur Hilfe und zog immer wieder oben an der Angel, die sich so stark bog, dass sie ein C formte. Jedes mal wenn er die Angel wieder freigab kurbelte ich weiter. Ich hab in meinem Leben, glaub ich, noch nie so viel Kraft aufgewendet. Direkt am Anfang riss ich mir eine Wunde an meiner Hand erneut auf, Blut lief mir ueber die Hand, aber wir gaben den Kampf nicht auf. Nach einer gefuehlten Stunde, hatten wir den Fisch in der Naehe des Boots. Es war ein Yellow-Finn-Tuna von noch unbestimmter Groesse. Der Thunfisch war verdammt schlau, er wechselte immer wieder die Seiten, schwamm unter das Boot und Mark musste deswegen staendig gegensteuern. Mittlerweile waren Ean und ich am Ende unserer Kraefte. Als der Fisch nah genug war, dass man ihn sehen konnte, dachte ich zuerst, es waere doch ein Hai, so gross war er. Geschaetzt war er 40-50 cm breit und 1,50 m lang Dann passierte das Unfassbare. Kurz bevor wir ihn reinholen konnten, riss unsere Angelleine, die normalerweise bis zu 40 Kilo haelt. Jetzt standen wir mit leeren Haenden da, ich blutete, zitterte und meine Unterarme waren aufgepumpt, sodass man denken koennte, ich haette Steroide genommen. Haetten wir diesen Fisch gefangen, waere der Rekord fuer Klaus' Boot gebrochen und Ean undeIch haetten einen 90 Pfund Thunfisch gefangen. Jetzt sitze ich eine Stunde spaeter vor dem Laptop und meine Haende zittern immernoch und ich kriege Blasen. Kurz danach gingen Ean und ich komplett erschoepft schlafen. Nach 4 Stunden wachte ich auf und hatte bereits Muskelkater. Der restliche Tag war aber echt schoen, die Sonne scheint immernoch und wir brauchen nurnoch 130 Meilen bis nach La Coruna. Jetzt gibts gleich wieder Lasagne und wir holen die Segel ein und motoren die restlichen 100 Meilen bis in den Hafen. Morgen um die Mittagsstunden rum sollten wir demnach da sein.
M: Mein Tag war durchgehend ruhig. Bei unserem Fischkampf uebernahm ich die Rolle des Kameramannes, das naechste Mal ist es dann wieder meine Aufgabe den Fisch zu angeln. Sonst ist nicht viel passiert, hab das Buch fast zu ende gelesen und hab Lasagne machen duerfen bzw sollen. War sogar ganz lecker aber nicht so gut wie die mit den Tomaten oben drauf ;). Werd jetzt noch nen Film von Marks Festplatte gucken, dann von 24 bis 3 Wache halten und dann hoffentlich aufwachen, wenn es heisst Land Ahoi.

Leider nicht annähernd so gut wie real :-/

10.07.2016


S: Bevor wir uns einen Kaffee machten segelten Klaus und ich jedoch noch eine Halse, da der Wind sich drehte. Jetzt haben wir direkten Kurs auf La Coruna. Ich glaub das war die beste "Hundewache", die Ich jemals hatte. Es war nicht zu kalt, wir hatten Kaffee, konnten unseren Kurs verbessern und Klaus hat mir einen neuenenglischsprachigen Thriller geliehen. Als Ich dann morgens wieder aufwachte schien mir die Sonne ins Gesicht, zum ersten Mal seit Tagen. Ist also alles ziemlich vielversprechend.
M: Meine Schicht begann um 3, wurde aber schon um 2 geweckt, da ich aufgrund der Halse von der einen Seite des Bettes auf die andere gerollt wurde und mit dem Kopf gegen die Wand knallte. Trotz nur knapp 3 Stunden schlaf war ich hellwach und hatte eine schoene Morgenschicht. Nicht zu kalt und ein schoener Sonneraufgang. Dann legte ich mich bis es Essen gab nochmal schlafen. Nach einer Selleriesuppe begann meine naechste Sichte. Zuerst sah alles gut aus, doch dann zogen dunkle Wolken am Horizont auf. Der Wind drehte und somit auch unser Kurs (von 70° auf 25°). Bisschen regnete es noch und dann war auch schon wieder alles vorbei. Nur der schlechte Kurs blieb, sodass Mark und ich schlussendlich den Motor anmachten. Jetzt segeln wir zwar nicht mehr, aber immerhin geht es nun mit guter Geschwindigkeit in die richtige Richtung und nicht im Zickzack in die Falsche. Ich hab jetzt aber erstmal 6 Stunden Pause -> lesen denn Simon stresst zu spoilern (Arsch)
S: Maxi liest ja auch wie ne Schildkroete. Der restliche Tag war dann relativ entspannt, ich hab mir zwei Filme gegoennt; "Reqiuem For A Dream" und "American History X". Beide sehr empfehlenswert. In meiner Schicht setzten Klaus und Ich die Segel wieder und segelten in Richtung La Coruna. Als Abendessen gabs dann Steak mit Kartoffeln und Gemuese und Eiscreme als Nachtisch. Der Sonnenuntergang, der sich uns danach bot, war aber wahrscheinlich das Beste des Tages. Leider kommt das auf den Fotos nie so wirklich rueber. Julian und Ean haben mittlerweile wieder den Motor angeschmissen, 210 Meilen sinds noch bis La Coruna, das sollten wir in 30 Stunden ca. schaffen.

 

 

 

In Ermangelung eines passenden Bildes

09.07.2016


S: Morgens waehrend meiner Schicht von 06:00 bis 09:00 hatten wir ziemlich hohe, fuer den Atlantik typisch, lange Wellen. Ansonsten ist nicht viel passiert. Mittags machte Julian Omelett fuer die gesamte Crew. Waehrend meiner Nachmittagswache gab Klaus mir ein Buch mit Knoten zum ueben, ein paar neue hab ich mittlerweile schon drauf. Waehrend des Abendessen liess sich die Sonne zum ersten Mal blicken, ich glaube das bleibt bis La Coruna so. Den ganzen Tag keine Sonne und dann Abends drei Stunden lang strahlenden Sonnenschein. Da der Wind sich etwas gedreht hat, segeln wir mittlerweile einen suedoestlichen Kurs. Das ist nicht ganz optimal, aber das sollte sich bald aendern.
Jetzt werden wir den Tag bei einem kuehlen Glas Weisswein ausklingen lassen und dann gehts an die naechste Schicht um 24:00.

Aus dem Weisswein wurde Rum mit Tonic, doch auf einmal wurde Maxi abberufen, da er Wachschicht hatte und wir eine Halse segeln wollten. Bei einer Halse geht im Prinzip das Heck des Schiffes durch den Wind, bei einer Wende der Bug. Nach der ersten Halse war unser Kurs jedoch noch schlechter als davor, weswegen wir eine halbe Stunde danach die naechste Halse machten. 
Jetzt ist es 00:30 und Klaus und ich haben gleich coffee-time, da unsere Kaffeemaschine nur funktioniert, sobald der Generator laeuft.

Unsere etwas ramponierte Flagge im Wind

08.07.2016


S: Waehrend meiner Schicht von 03:00 bis 06:00 passierte zum ersten Mal etwas, dass mir etwas Angst bereitete. Als ich gerade einen Blick auf die Instrumente warf, sah ich auf einmal wie der Tiefenmesser 2 Meter anzeigte und es immer flacher wurde. Bei 1,30 Meter blieb er dann 
endlich stehen, vllt. haben wir knapp einen schlafenden Wal verpasst oder aber es war nur eine Welle aufgrund der der Tiefenmesser gesponnen hat, we'll never know. Dann legte ich mich schlafen und wurde von Maxi um 09:00 aufgeweckt, der mir sagte, dass ich Schicht haette, der bloede Sack. Ansonsten blieb es den ganzen Tag relativ ruhig. Mittags gab es Klaus' beruehmtberuechtigte Kartoffelsuppe. Danach zeigte sich dann wieder die Sonne und Maxi und Ich verbrachten einige Zeit an Deck und hatten Deep Talks on the Deep Sea.
Jetzt gerade hoeren wir ein bisschen Gangstermusic von Eans Handy waehrend Mark uns marrokanisches Couscous zubereitet. Wir brauchen noch gut 500 Meilen bis nach La Coruna, das sind Peanuts im Vergleich zu den 3000 Meilen, die wir bis auf die Azoren hinter uns gebracht haben.

Der Sonnenuntergang ist nur zu erahnen

07.07.2016


S: Mein Wecker weckte mich um 08:50. Nach einem kurzen Blick nach draussen wollte ich eigentlich nur noch weiterschlafen, es war neblig und es regnete. In der Nacht hatten die anderen Crewmitglieder die Segel gesetzt und wir mussten zum Glueck nicht mehr motoren. Jetzt haben wir nordoestlich Kurs gesetzt und halten auf La Coruna zu. Nachdem wir mittags Spaghetti Bolognese hatten, kam sogar die Sonne fuer einen kurzen Augenblick raus und wir verbrachten etwas Zeit an Deck. Maxi und Ich haben eine Wette am laufen, er sagt der magische Zauberbus kommt nicht in den Harry Potter Filmen vor und ich bin mir sicher, dass er vorkommt. Der Verlierer schuldet dem andern ein fettes Schnitzel, wenn wir zurueck in Dorfen sind. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit Schlafen, da es eigentlich den ganzen Tag ueber bewoelkt und grau war. Das Wetter und die Lichtverhaeltnisse haben sich von morgens um 07:00 bis abends um 18:00 (jetzt gerade) eigentlich nicht veraendert. Man sieht naemlich nichts ausser Meer und eine undurchdringliche graue 
Wolkendecke. Jetzt lassen wir uns gleich etwas Salat und den Thunfisch von gestern schmecken und dann habe ich noch Schicht bis um 21:00.

Schwertfisch aka numero uno

06.07.2016

M: Heute war ein guter Tag. Es fuehlt sich wieder gut an auf hoher See zu sein, ein bisschen als waere man wieder "zuhause". Man gewoehnt sich dann doch an das Leben an Board ;) Wir konnten wieder Sonnenbaden, Delfine beobachten, Lesen und einfach geniessen. Johnnys Anforderung, die er uns gestern noch gesendet hatte, einen anderen Fisch als Mahi Mahi zu angeln, da wir den schon zweimal hatten, wurde 
heute umgesetzt. Ich habe mir einen Kampf mit einem Blue Marlin bzw Schwertfisch geliefert und ihn schlussendlich gefangen. Da brennen die Arme ;) Nachdem wir ihn dann gegessen hatten, haben ich und Simon einen Fischtanz an Deck aufgefuehrt. Es dauerte dann ca 30min und das Unglaubliche passierte. Wir hatten ploetzlich ZWEI Thunfische zur selben Zeit an beiden Angeln. Da soll mal einer sagen wir koennten nicht tanzen. Einen zog Simon an Deck den andern Ean. Da wir aber alle noch satt sind gibts die Fische morgen. Grad ist es 17:45 also noch Zeit fuer ein weiteres Ereignis.
S: Der Fischtanz wird dann uebermorgen wiederholt. Etwas Sashimi gabs dann doch noch, ich glaub ich spinn echt. Auf unserer Reise hab ich mehr Fisch als in meinem ganzen vorherigen Leben gegessen. Jetzt gerade habe ich meine Schicht von 24:00-03:00 und wir motoren immernoch, da wir wenig Wind haben. Morgen wollten wir eigentlich unseren Spinnaker 
hochziehen. Mal sehen ob das geht, bis jetzt kommt der Wind nicht von hinten.

2x Thunfisch aka numero due/tre
Die Crew vor Ihrem Kunstwerk

05.07.2016

M: Auch heute hiess es fuer mich wieder frueh aufstehen, doch diesmal mehr oder weniger gezwungenermasen. Der gestrige Regen hatte unserem Bild schwer zugesetzt, also habe ich versucht zu retten was zu retten war. Danach hiess es Schiff klar machen und wir verliessen Horta. Ca. 1 Stunde nachdem wir los sind passierte es dann schon wieder: Unser Grosssegel riss. Unsere Aufbruchsstimmung auch. Also hiess 
es fuer uns wieder zurueck nach Horta zu fahren um das Segel reparieren zu lassen. Als wir dann wieder in der Marina waren, mussten wir wieder einmal das Segel vom Mast hiefen (scheissarbeit). Immerhin konnten wir die Zeit nutzen um nochmal heiss zu duschen,
uns Internet zu holen und vor allem konnte ich unser Bild reparieren und es vollenden. Gegen 7 war dann auch unser Segel wieder zurueck. Wir machten es erneut am Mastfest und konnten endlich unsere Reise fortsetzen. Ich werd mich jetzt noch ein bisschen schlafen legen, da unsere Tage absofort wieder in Schichten eingeteillt sind und meine von 24-3 Uhr ist.
S: Auch Ich musste frueh aufstehen, leider hatten Ean und Ich den Abend bis 4 noch in Peters Bar verbracht, da uns die Franzosen mal wieder 
entfuehrt hatten. Deswegen war der Tag ungleich haerter fuer mich, aber durch das ganze Arbeiten konnte ich den Kater einigermassen verdraengen.