Willkommen

Die beiden Pitons, eines der schönsten Plätze dieser Erde für mich

Erster Abschnitt der Reise

 

Ich möchte von St.Lucia direkt zu den Azoren segeln und nicht den üblichen Umweg über Bermuda nehmen. Aber zwischen St. Lucia und den Azoren wird es eine Zone mit wenig Wind geben, durch die wir durchmotoren müssen. Ja nach Wetter ist dieser Bereich größer oder kleiner. Hoffen wir auf gutes Wetter.

 

Am 13. Juni soll es losgehen.

04.07.16

M: Heute bin ich schon ziemlich frueh unterwegs gewesen. Als die anderen drei noch ihren Rausch ausschliefen, bin ich in ein Cafe gegangen um deren Wlan zu nutzen um mal wieder Kontakt mit Zuhause halten zu koennen. Lange hatte ich aber nicht Zeit da viel zu tun war. Klaus, Julian, Simon und Ich waren heute Einkaufen und fuer mindestens 14 Tage und 6 Leute kommt schon einiges zusammen. Der ganze Einkauf plus alles verstauen hat den ganzen Mittag bis ca 16 Uhr gedauert. Danach hiess es Farben kaufen, den in Horta ist es Tradition sich mit einem Gemaelde zu verewigen. Als wir mit Farbe im Gepaeck wieder zurueck waren fing ich an unser Bild, neben unserem Boot zu malen. Basierend auf dem Namen des Schiffes wurde es Marks Skizze eines Pferdes, welche ich dann auf den Boden gemalt hab. Bzw angefangen hab, da es dann anfing zu regnen. Gegen 8 gingen wir alle zusammen zum letzen mal in Peters Bar und hatten Bier und gutes Essen. Morgen heisst es frueh aufstehen da wir den naechsten Teil der Reise beginnen.

03.07.2016

 

S: Der Tag startete ziemlich verkatert. Mittags rum ging es wieder in Peters Bar, um sich zu staerken. Jetzt raeumen wir gerade das komplette Boot auf und reparieren diverse Dinge. Der Kater ist immer noch ziemlich stark aber durch das Arbeiten verdraenge ich ihn. Nach einigen Arbeiten am Boot ging unsere Freizeit los. Wir schlenderten entlang der Kueste und besuchten ein paar Bars. Darunter Peters Bar, die Kultbar in Horta. Wir haben echt viele Leute kennengelernt und sehr viel Spass gehabt. 
M: Der Wassertank wurde neu befuellt, der Boden gesaugt, vier Maschinen Waesche gewaschen, das Klo geputzt (war die schoenste Aufgabe) und das Deck geschrubbt um mal ein paar Dinge aufzuzaehlen. Bis alles erledigt war, war es auch schon 19:00 und wir gingen zu Ateltico, einem Fischrestaurant. Wir asen Shrimps, Muscheln, und wirklich viel Fisch. Nachdem alle satt waren gingen wir in Peters Bar. Bei ein paar Cocktails kamen wir in Kontakt mit einer Gruppe aus Frankreich. Gegen 24Uhr teilte sich die Gruppe und Simon, Ean, Mark und ich gingen mit einigen unserer neuen Bekanntschaften an den Strand und verbrachten dort noch einge Stunden.

02.07.2016

 

S: Letzten Endes stand ich um kurz vor 3 auf. Als ich an Deck kam konnten wir bereits die ersten Inseln der Azoren sein. Nach einer Stunde erreichten wir die Marina in Horta und nach kurzer Suche haben wir dann auch einen Liegeplatz gefunden. Wir sind immernoch dabei an unserem Sleipnirlogo zu arbeiten, da wir uns, wie viele andere Seefahrer vor uns, auf der Hafenmauer Hortas verewigen wollen. Ueberall sind verschiedenste Zeichnungen zu sehen.  Nach ein paar kleineren Reparaturen an Bord konnten wir dann endlich mal wieder lange und heiss duschen.  Obwohl es bewoelkt war, wars echt verdammt warm. Mittagessen haben wir in der Hortas Kultbar zu uns genommen, Peters Bar. Nach einigen weiteren Drinks gings abends zum Essen und Fussballschauen in ein nobles Restaurant. Nach dem Sieg der Deutschen und gutem Essen gings wieder in Peters Bar um ein bisschen zu feiern. Wir hatten ein paar echt coole Gespraeche mit verschiedenen Seglern und der Abend war wirklich gut. Ueber das Ende des Abends kann ich nichts mehr berichten, das entzieht sich leider meiner Erinnerung. 

Bordküche

01.07.2016

M: Langsam wird es wieder richtig schoen warm und eine kurze Hose alleine reicht vollkommen aus. Nur der Wind ist manchmal noch ein bisschen kuehl. So war es auch heute Mittag, also verbrachten Simon und ich bei Sonnenschein, Musik und einem kuehlen Bier ( eines der letzten) einige Zeit draussen. Nach dem Mittagsessen, Champignon-suppe, zog es zu und wir beide durften draussen bei kaltem Wind und ein bisschen Regen den Abwasch machen.
S: Abends gab es dann Steak und den Fisch, den ich am Vortag an Bord gezogen hatte. Mittlerweile ist es 20:15 und wir sind ca. 45 Meilen von den Azoren entfernt. Wir haben mehrmals versucht zu segeln, was eher misslang, da der Wind verrueckt spielt. Meine Schicht geht noch eine Dreiviertelstunde und dann werde ich gegen 02:00 Bordzeit wieder aufstehen, um wach zu sein wenn wir in Horta einlaufen.

Simon und Fisch

30.06.2016

 S: Der heutige Tag lief eigentlich genauso wie die letzten Tage ab.
Waehrend wir weiterhin direkt auf die Azoren zusegelten, beschaeftigten wir uns alle mit Filmen und Buechern oder quatschten einfach ein bisschen. Mittags musste ich eine kalte Salzwasserdusche nehmen, da ich eine kleine Wette gegen Maxi verloren hatte. Ausserdem ist unsere Frischwasserpumpe ausgefallen, weswegen wir jetzt mit Meerwasser abwaschen duerfen. Waehrend meiner Abendschicht zog auch ich meinen ersten Fisch an Bord. Einen 4 Pfund Mahi Mahi (1 Pfund mehr als Maxi :P). Ansonsten waren waehrend dem Tag ein paar Schildkroeten, vereinzelt der Blas eines Wals und Delphine zu beobachten. Wir freuen uns schon alle auf unsere Ankunft auf den Azoren.
In Horta werden wir uns auf der beruehmten Hafenmauer verewigen. Gut 200 Meilen muessen wir noch hinter uns bringen. Und jetzt gibts erstmal ein selbstgemachtes Kokoscurry.

 

Another one
die halbe Crew am Ausflippen

29.06.2016

M: Seit Tagen ist kein Land in Sicht. Unsere Vorraete neigen sich dem Ende zu. Die Crew wird langsam wahnsinnig..
Ich lese, Simon sucht wie ein Verrueckter nach den letzten Cookies, Ean trinkt keinen Rum mehr und schlaeft den ganzen Tag. Skurilerweise 
verschwinden staendig Dinge an Board, die aber niemand angefasst hat. 
Ein blinder Passagier? (S: Glaub Maxi ist im Unterbier)
Nach einer verhaeltnismaessig ereignisreichen Nacht, in welcher sich der Wind nicht entscheiden konnte woher er kommt und wir gefuehlt in alle Richtungen segelten, war der Tag wieder gewohnnt entspannend. Mittags entdeckten wir einen kleinen Wal, der nicht weit vom Boot fuer einen kurzen Augenblick auftauchte. Den restlichen Tag hab ich weiter das Buch "Der Schwarm" gelesen. (Ja Mama ich les ein Buch mit 1000 Seiten. Freiwillig!)

Laut unserer Boardzeit ist es grad 17:45, es laeuft Tango und Klaus hat begonnen Lasagne zu machen.
S: Waehrend wir auf die Lasagne warteten und uns die Zeit mit Rotwein versuessten, stattete uns ein Schwarm Delphine einen Besuch ab. Rotwein, Sonnenuntergang, Delphine, viel besser gings eigentlich nicht. Klaus setzte mit der Lasagne noch einen drauf. So vollgefressen haben wir uns waehrend der letzten drei Wochen nicht. Jetzt gehts wie immer an den Abwasch und dann beginnt meine Schicht um 21:00, mal schauen ob ich Maxi bei seinem Buch bis Mitternacht eingeholt habe.

typischer Nachmittag
erstes Sonnenlicht um 02:30 h

28.06.2016

S: Da wir unsere Uhren immernoch nicht umgestellt haben, ging die Sonne fuer uns schon um 02:30 Bordzeit auf. War echt verrueckt, aber hier auf dem Boot verliert man das Zeitgefuehl eh, nur die Wachschichten bringen noch Struktur rein. Wir sind mittlerweile seit 2 Wochen auf See, in den zwei Wochen haben wir gut 2200 Seemeilen hinter uns gebracht und naehern uns nun langsam aber sicher dem ersten Zwischenziel, den Azoren.

Den groessten Teil des Tages bewegten wir uns mit vollen Segeln fort, war ziemlich gemuetlich. Ich hab einen Film geschaut, waehrend Maxi zum ersten Mal das Lesen so richtig fuer sich entdeckt hat. Nachdem wir den sonnigen Tag sehr gemuetlich verbracht haben, setzten wir uns vor dem Abendessen ans Heck und hoerten Musik. Zum Abendessen gabs dann unser letztes Gulasch, langsam gehen unsere Vorraete der Neige zu. Auf den Azoren wird nochmal ordentlich eingeshoppt. Gerade eben, um 18:00 haben wir den Motor wieder angeschmissen und direkten Kurs auf die Azoren genommen. Die Azoren sind noch ca. 480 Meilen von uns entfernt und das Benzin reicht noch etwa fuer 350-400 Meilen, die letzten Meilen werden wir dann wieder Segeln muessen. Erwartungsgemaess erreichen wir den Hafen in 3-4 Tagen, da werden wir 2-3 Naechte verbringen. Danach werden wir noch jeweils einen Zwischenstopp in Nordspanien und in Frankreich 
machen. Freu mich schon aufs gute Essen, in Frankreich gibts Austern fuer die Crew ;-) Jetzt beginnen unsere Nachtschichten, die mittlerweile 
echt kuehl sind. Wir haben alle unsere langen Sachen ausgepackt, ohoh.

Mood an Bord

27.06.2016:

S: Heute war mal wieder ein typischer slow monday gewesen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn weder bewegten wir uns schnell fort noch ereignete sich etwas erwaehnenswertes. Den Tag verbrachten wir alle mit Schlafen, lesen und Gespraechen. Die Sonne schien den ganzen Tag ueber, aber man merkte den Unterschied zu der Karibiksonne. Auch die Naechte sind kuehl mittlerweile, wir kommen immer weiter in den Norden. Gut 500 Seemeilen noch, bis wir die Azoren erreichen.
Jetzt ist es 00:00 und ich habe die letzte Schicht des Tages, bzw. die erste des neuen Tages. Noch bin ich nicht ganz aufgewacht.

26.06.2016

M: Heute schreib ich wieder mal, da zum einen ich heute mehr erlebt habe 
und zum anderen (der eigentliche Grund), liegt Simon auf der Couch und 
flucht vor sich hin, da das Ende der Buchreihe die er gelesen hat anscheinend
cheisse war.

Jedenfalls zu heute: Heut morgen knackten wir (Mark und ich) die 2000 
nautische Meilen Marke, was ca. 3600km sind. (Edit Simon: Nicht nur Mark und Du, ausserdem warns nur 1999 waehrend eurer Schhicht.) Ich konnte heute mal so richtig lange schlafen, da das Boot ja auf der anderen Seite lag und ich somit ins Bett gedrueckt wurde und keine Angst haben musste rauszufallen.
Kurz nachdem ich wach war drehten wir wieder um und 
fahren seit dem wieder gen Nord-Ost. Der Wind ist leider immer noch nicht grad der beste, aber kann man nicht viel machen. Heute Mittag sassen Simon, Ean und ich wieder mal draussen an Deck und genossen die Sonne als ploetzlich die Angel los ging. Ean uebergab mir die Angel und ich zog tatsaechlich einen Fisch an Land bzw Deck. Es war ein Dolphin Fish bzw Mahi Mahi, echt ein schoenes Ding mit seiner gelben Farbe und blauen Flossen. Es war zwar nicht der groesste Fisch aber genug um als Sashimivorspeise her zu halten. Waehrend ich grade hier schreibe bereitet Klaus ihn vor, danach gibts dann eine spezialitaet von Klaus. Ich bin ja mal gespannt.*
S: Das Ende des Buchs ist immer noch scheisse aber ich habe rausgefunden, dass es noch 3 weitere Buecher gibt. Hihi

 

25.06.2016

S:
Heute aenderten wir unseren Kurs drastisch. Waehrend meiner 
Vormittagsschicht motorten wir kurzzeitig nach Sueden um bald danach die 
Segel wieder rauszuholen, da der Wind nicht mitspielte und wir zu weit 
nach Norden segelten. Wir hatten die Genua auf der linken Seiten, sprich 
Backbord draussen, nun spannten wir das Segel auf der rechten Seite, 
sprich Steuerbord. Ausserdem holten wir die Fock raus. Kurz danach 
fuhren wir wieder eine Wende. Letzten Endes segeln wir nach jetzigem 
Kurs suedlich an den Azoren vorbei. Morgen werden wir doch wieder 
umdrehen und Richtung Nord-Osten weitersegeln, soweit es der Wind 
zulaesst. Auch das Wetter und die Wassertemperatur sind nicht mehr so 
ganz angenehm. Es war den groessten Teil des Tages bewoelkt und die 
Wassertemperatur ist von 28 Grad auf 22,5 Grad gesunken. Bald haben wir 
die 2000 Meilen geknackt. Trotz allem konnten wir fruehmorgens zwei 
grosse Delfinschwaerme beobachteten, die neben der Sleipnir durchs Wasser 
tollten und hatten einen unglaublich schoenen Sonnenuntergang und gutes 
Essen. Der naechste Halt sind die Azoren.

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Schräglage

24.06.2016

M: Geweckt wurde ich heute dadurch, dass das Boot so schraeg lag, dass
ich von der Couch gerutscht bin. Nachdem ich kurz bei Simon und Klaus
war, die gerade Schicht hatten, legte ich mich wieder hin. Es dauerte
nicht lange dann weckte mich Simon wieder. Ean hatte einen Wal
gesehen. Wir guckten alle gespannt aufs Wasser und konnten die
Fontaene (bzw. alle ausser mir) sehen. Der kroenende Abschluss des
ganzen war die Schwanzflosse des Wals, welche ca 300m vom Boot
entfernt zu sehen war.
Danach kehrte wieder Ruhe ein. Mittags gab es fuer unsere englischen
Crewmitglieder etwas Neues. Kartoffelpuffer mit Apfelmus. Zuerst waren
sie skeptisch, aber sie feierten das Gericht genauso wie das Wort
Kartoffelpuffer. Ansonsten passierte heute nicht viel. Zum Abendessen
gab es Garlic Shrimps als Vorspeise und Bolognese als Hauptspeise.
Ausserdem eine kleine Diskussion bezueglich Glaube, Religion etc.
Grade ging meine Schicht zu Ende und ich bekam das letzte zu sehen was
noch auf meiner Liste stand. Gefuehlt habe ich in meinem ganzen Leben
zusammen nicht so viele Sterne gesehen wie heute Nacht. Der ganze
Himmel war uebersaeht von leuchtenden Punkten. Sogar die Milchstrasse
war in ihrer kompletten Groesse zu sehen. Leider konnte ich es nicht
abfotografieren da es fuers Handy zu dunkel war. So einen schoenen
Sternenhimmel habe ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen. Jetzt
kann ich zufrieden ins Bett gehen :)
S: Suess Maxi. Dem ist nicht viel hinzuzufuegen ausser „shake what your
momma gave you“. Ausserdem halten wir momentan wieder direkt auf die
Azoren zu, wir befinden uns nichtmal mehr 100 Meilen suedlich von
ihnen. Nach Osten muessen wir jedoch einiges aufholen. Auf direktem Kurs 
waeren es noch 800 Meilen.

23.06.2016

S: Meine Schicht von 03:00 bis 06:00 war ziemlich angenehm. Langsam muessen wir die Uhren umstellen, die Sonne geht naemlich fuer uns schon um 4 Uhr auf. Die einzigen Probleme bekamen wir kurz vor Ende der Schicht. Als wir das Gross rausholen wollten, hatte es sich verfangen, da es nach der Reparatur nicht richtig aufgewickelt wurde. Das haette zu einem fetten Problem werden koennen aber nachdem Klaus ein bisschen mit dem Segel spielte, konnten wir es letztendlich doch noch ausrollen. Der Wind hat etwas gedreht, wir halten jetzt auf die Azoren zu. Wenn das die naechsten Tage so bleibt, koennen wir sie vielleicht doch noch erreichen. Ca. 950 Meilen braeuchten wir noch. Ansonsten haben wir heute gute Fortschritte gemacht. Sind positiv. Falls wir es nicht auf die Azoren schaffen werden wir in La Coruna, Nordspanien Halt machen und unsere Nahrungsmittel aufstocken.

Die ganze Crew am erholen
22.06.2016
 
M: Seit gestern geht auch mein Handy nicht mehr bzw. ich kann es nicht mehr laden. Sprich es kann gut sein, dass ich mich weder von den Azoren noch von Ipswich aus melden kann.
S: Das heisst natuerlich, falls wir die Azoren ueberhaupt erreichen. Bis jetzt sagt der Wetterbericht was anderes. Wenn sich nichts aendert, muessen wir 500 Meilen westlich daran vorbei segeln. Sonst ist heute wirklich nix passiert. Kaum Wind, viel Sonne und keinerlei Ereignisse. Jetzt hab ich noch anderthalb Stunden Schicht, dann schau ich n Film und werd danach schlafen. Hoffentlich haben wir morgen mehr Glueck mit dem Wind.
M: Falls der neue Eintrag mal nicht puenktlich kommmt liegt es hoechstwahrscheinlich am Internet da wir, so wie jetzt gerade immer wieder, die Verbindung verlieren.
Oder wir sind untergegangen, dann gibts auch keine neuen mehr ;)
Das einzig positive des Tages
21.06.2016
 
S:
Nach einem erstaunlich erholsamen Schlaf wurde ich um 20 vor 5 durch die Rufe "Fish, Fish" geweckt. Zuerst konnte ich damit nichts anfangen, bis ich realisierte wo ich ueberhaupt war. So schnell wie moeglich standen Maxi und Ich auf, um an Deck zu kommen. Dort war Ean schon dabei die Leine reinzuholen und Klaus wartete schon darauf den Fisch mit dem Gaff ins Boot zu ziehen. Es war ein harter Kampf aber Ean gewann ihn und zog einen einen 5-6 Kilo Thunfisch an Bord. Grade eben hat er ihn filetiert und Klaus macht uns jetzt etwas Sashimi zum Fruehstueck. Wahlweise mit Sojasauce/Wasabi oder Milch/Cornflakes.
 
M: Meine Schicht mit Mark begann recht harmlos, doch dies aenderte sich bald. Wir gerieten von einem Squall in den naechsten und kaempften mit ploetzlich auftretenden, starken Winden und totalen Windflauten. In anderen Worten Segel rein, Segel raus und das immer und immer wieder. Als sich das seltsame Wetter langsam legte bemerkte ich ein Loch in unserem Grosssegel. Sofort gaben wir Klaus bescheid und reparierten zu sechst mit aller Kraft das Segel. Kurz zuvor ging auch noch unser Sonnensegel kaputt, welches wir durch ein zweites ersetzten. Nach einer guten Stunde war es endlich geschafft und wir goennten uns alle ein wohlverdientes kuehles Bier und Maguro (Thunfisch) Sashimi.
Danach hatten Simon und Klaus Wachschicht.
 
S: Der restliche Tag blieb ziemlich beschissen. Jetzt fahren wir gerade wieder auf einen Squall zu. Hoffentlich kriegen wir keine Probleme. Der Squall bereitete uns keine Probleme, dafuer fanden Ean und Ich ein abgebrochenes Teil, das zum Grosssegel gehoerte. Kurz danach riss uns noch ein Stahlseil, das unser Dinghy am Heck des Bootes hielt. Wir haben echt kein Glueck heute. Jetzt gibts den restlichen Thunfisch und die Nacht wird hoffentlich ruhiger.
Bis jetzt war alles ruhig aber ich brauchte trotzdem 3 Stunden um einzuschlafen, da es unter Deck viel zu heiss war. Nachdem ich es endlich geschafft hatte, wurde ich nach einer knappen Stunde zu meiner naechsten Wachschicht geweckt. Hoffentlich kann ich danach etwas mehr schlafen.
Sicht aus dem Bett um kurz nach 6
20.06.2016
 

S:
Nach einer unruhigen Nacht und wenig Schlaf hatte ich eine noch unruhigere Wache. Vom Regen in die Traufe sozusagen. Es war sehr stark bewoelkt und wir hatten einige Squalls. Squalls sind dunkle Wolken, die normalerweise viel Wind und Regen mit sich bringen. Und ein besonders grosser traf uns unvorbereit. Ich war nur kurz auf der Toilette und als ich wieder hochkam sah ich wie Klaus und Ean schon hektisch dabei waren die Genoa einzuholen, wir standen mehr oder wenig senkrecht im Wasser und wurden ziemlich nass. Schliesslich mussten wir auch noch das Grosssegel einholen, dann waren wir endlich gewappnet fuer den Squall. Ohne Ean waere ich ehrlich gesagt ziemlich aufgeschmissen gewesen. Nach einer guten Stunde hatte sich der Wind und die See wieder beruhigt und jetzt bringen Klaus und ich grade die letzten 40 Minuten unserer Wache hinter uns. Maxi und Mark loesen uns um 06:00 ab, auch fuer sie ging es in den Sturm. Danach gehts fuer mich wieder ins Bett. Auch die beiden hatten mit schlechtem Wetter zu kaempfen, wir hatten ziemliche Schraeglage und Wellengang. Trotzdem habe ich es irgendwie geschafft einzuschlafen. Um 9. ca. stand ich dann wieder auf, das Boot schaukelte ohne Ende und das Wetter war schlecht, die Stimmung war also nicht so prickelnd im ersten Moment. Das legte sich aber mit der Zeit. Den restlichen Tag verbrachte ich mit Lesen und indem Maxi und Ich uns ein paar Geschichten erzaehlten. Gerade als wir unter Deck gehen wollten besuchte uns wieder eine Schwarm Delphine, diesmal waren es ca. 10 Stueck, die mit dem Boot mittauchten. Ein paar coole Aufnahmen konnten wir mit der GoPro machen, die ich kurz danach nur durch ein waghalsiges Manoever davor retten konnte vom Schiff zu rutschen. Wir haben ungewoehnliche Wetterbedingungen. In der Zone, in der wir uns gerade befinden, sollte normalerweise kein Wind gehen. Jetzt treibt uns der Wind aber Richtung Norden, weswegen wir unseren Zwischenstop auf den Azoren eventuell nicht machen koennen. Waere echt schade. Diese Nacht wird wieder ungemuetlich werden.

 

 
Delphin vor dem Sonnenaufgang
19.06.2016
 
M: Mein Tag begann heute um Punkt 0 Uhr. Aufgeweckt wurde ich durch Simons Rufe "Klaus ich glaub wir fahren in ein Gewitter" (oder so aehnlich). Gleich sprang ich auf, holte meine Regensachen und machte mich fuer eine lange Nacht bereit. Es stellte sich heraus, dass es zum Glueck nur eine einzige schwarze Wolke war. So blieb meine Schicht ruhig und wir konnten sogar ein 50m langes Containerschiff 200m entfernt von uns beobachten. Da es jedoch doppelt so schnell war wie wir war es nqch einer halben Stunde auch schon wieder verschwunden und so waren es wieder nur noch wir auf dem Atlantik. Zumindest soweit wir sehen konnten. Um 3 ging es fuer mich dann muede ins Bett.
S: Ich bekam in der Nacht nur wenig Schlaf ab. Und um kurz nach 5 wurde ich dann letzten Endes von Ean aufgeweckt, der uns zurief, dass Delphine neben uns herschwommen. Also sprangen Maxi und Ich auf, Delphine wollten wir uns safe nicht entgehen lassen. Als wir rauskamen blickten wir der aufgehenden Sonne entgegen und rechts neben dem Schiff, sah man vereinzelt Delphine aus dem Wasser springen und spielend neben dem Boot schwimmen. War echt ein wahnsinniger Anblick, auch wenn er nur von kurzer Dauer war. Danach legte ich mich nochmal fuer ein paar Minuten hin, nur um um kurz vor 6 zu meiner Wachtschicht wieder aufzustehen. Wir haben wieder mehr Wind und etwas mehr Wellengang, in den letzten 12 Stunden haben wir gut 100 Meilen hinter uns gebracht. Anderthalb Stunden noch, dann geh ich wieder schlafen. Der restliche Tag verlief ohne grosse Ereignisse, habe bis um 1 geschlafen und danach den restlichen Tag eigentlich an Deck in der Sonne verbracht. Zwischendrin hab ich mit Maxi alte Videos auf seinem Laptop angeschaut, aber das wars eigentlich. Abends gab es dann Spaghetti Carbonara und einen wunderschoenen Sonnenuntergang, die Sonne hat ausgeschaut wie ein riesengrosser Feuerball (oder auch Fuiaball). Jetzt habe ich noch 2 Stunden Schicht bis 21:00 und meine zweite Nachtschicht beginnt um 03:00.
Sleipnir segelt der Sonne entgegen

18.06.2016

 

S:
Meine Schicht endete um 06:00 morgens, nachdem ich mal wieder einen wunderschoenen Sonnenaufgang beobachten konnte, blieb ich noch etwas wach und leistete Klaus und Maxi bei ihrer Wache etwas Gesellschaft. Danach legte ich mich schlafen, um gute zwei Stunden spaeter durch den Geruch von Essen geweckt zu werden. Ean hatte gekocht, ich weiss zwar immernoch nicht was aber es war echt lecker. Der restliche Vormittag/Mittag spielte sich wie ueblich ab, Maxi, Ean und Ich verbrachten die Zeit am Bug 

der Sleipnir und liessen uns von der Sonne bescheinen, waehrend wir Musik hoerten und uns unterhielten. Nachdem Klaus eine koestliche Cremesuppe zu Mittag machte legte 

ich mich nochmal bis zum Abendessen schlafen.
M: Nachdem Simon sich schlafen legte begann meine Schicht zusammen mit Klaus. Jedoch dauerte es nicht lange und alle fielen von der Sonne und dem guten Essen 

erschoepft in den Schlaf. Da war ich also, kaempfend mit der Muedichkeit als ich ploetzlich dass surren der Angel hoerte. Schnell weckte ich Ean und wir zogen einen so 

genannten Angelfisch aus dem Wasser. Endlich gab es mal wieder Fisch :D 
Ich kuckte gespannt zu und half Ean bei der Verarbeitungund und Zubereitung. 
S: Nach dem Abendessen kuemmerten wir (Maxi, Ean, Ich) uns um den Abwasch und schauten uns danach einige alte Bilder auf Maxi's Laptop an. Maxi hat sich mittlerweile 

schlafen gelegt und meine Schicht beginnt in 20 Minuten. Wir haben mittlerweile 743 Meilen hinter uns gebracht, bis zu den Azoren sind es noch es noch ca. 1700 Meilen 

und dann nochmal gute 1000 bis nach Ipswich. Haben noch bisschen was vor uns :D
Guten Morgen/Gute Nacht

17.06.2016
 
S:
Nachdem ich bis um 8 ca. gepennt hatte, ging meine naechste Schicht um 09:00 los. Die Schichten tagsueber sind echt easy, normalerweise ist die ganze Crew wach, man unterhaelt sich und hat immer mal wieder ein Auge auf das Radar und den Himmel. Mittags gabs ein paar Haeppchen und Tomate-Mozzarella, danach hab ich mich ein bisschen hingelegt bis Maxi mich aufweckte um Baden zu gehen, da wir kaum Wind hatten und nur 1 Knoten Geschwindigkeit machten. Klaus hatte also ein Seil am Heck der Sleipnir festgebunden und wir sprangen am Bug ins Wasser, das hier 5000 meter tief ist, und versuchten so schnell wie moeglich an das Seil zu kommen. Ausserdem hab ich es heute geschafft endlich mit dem Lesen anzufangen und das Wetter ist immernoch super, viel besser koennte es also garnicht laufen. Den Nachmittag verbrachte ich mit Lesen, waehrend Maxi an seinem Laptop sass. Kurz vor dem Abendessen wurde der Tag noch besser, Maxi fand eine alte Playlist auf seinem iTunes-Account, mit Liedern die wir 3-4 Jahren gehoert hatten. Wir setzten uns dann an den Bug und hoerten die Lieder an und rauchten ein paar Zigaretten waehrenddessen, zu jedem Lied passte eine andere Erinnerung, war echt krass. Nach dem Abendessen beeilten wir uns mit dem Abspuelen, damit wir den wunderschoenen Sonnenuntergang nicht verpassten. Als die Sonne dann unterging, sass die gesamte Crew an Deck und schaute entspannt auf das goldene Wasser und die untergehende Sonne. Jetzt habe ich noch Schicht bis 21:00 und muss dann um 03:00 wieder zur naechsten Schicht antreten. So wie heute kann eigentlich jeder Tag sein, ein bisschen mehr Wind waere gut und schon waere alles perfekt.
Die Haelfte der fotogenen Crew
16.06.2016
 
S:
Meine erste Schicht ging von 03:00 bis 06:00 und war auch die schwerste bisher, da ich echt mit dem Schlaf zu kaempfen hatte aber als die Sonne dann um halb 6 aufging war es ganz ertraeglich.
Nach meiner Schicht schlief ich bis um 10:00, hier auf dem Boot versucht man meistens so viel Schlaf wie moeglich zwischen den zu bekommen, ein geregelter Schlafrhythmus existiert nicht mehr. Als ich dann aufstand wurde ich von strahlendem Sonnenschein begruesst und hatte noch 2 Stunden zur naechsten Schicht um 12:00. Mittags gab es Fruchtsalat aus Fruechten, die wir noch in St. Lucia gekauft hatten. Heute hatte ich zwei Schichten hintereinander, das heisst ich musste von 12:00 bis 18:00 an Deck bleiben. Das gestaltete sich jedoch sehr angenehm, das Wetter war megagut und Maxi, Ean und Ich hielten uns die meiste Zeit am Heck auf und hoerten Musik, rauchten und tranken 1-2 Bier ueber den Tag verteilt. Abends machte Klaus dann Risotto  mit Garlic-Shrimps und den restlichen Obstsalat mit Eis. Bis vor 20 Minuten beobachteten wir, also Maxi, Ean und Ich den Sonnenuntergang und jetzt grade sitze ich am Laptop und bereite den Logbucheintrag vor. Hier ist es jetzt 19:30 und es ist schon stockfinster, meine naechste Schicht beginnt um 24:00. Bis morgen :*
Mark, Klqus, Ean und Max
15.06.2016
 
M: So langsam gewoehnen wir uns daran, dass das Schiff 24/7 schraeg
liegt und schauckelt. Nur noch unter Deck bereitet uns noch kleine
schwierigkeiten, aber alles halb so wild. Womit jedoch jeder von uns
kaempfen muss ist die extreme Hitze und Schwuele im Boot. Leider
koenne wir nicht viel dagegen machen als aussitzen.
Der heutige Tag war sehr ruhig, wir kommen gut vorran, essen gut und
geniessen die Sonne und den Wind. Ansonsten nuetzen wir unsere freie
Zeit hauptsaechlich mit schlafen und erholen. Zum Abendessen gabs
Spaghetti mit Pesto und als Nachspeisse Pistazieneis. So meine Sicht
beginnt jetzt dann wieder also muss ich dann mal los. 

 

14.06.2016
 
Um 12:00 ging es dann endlich los, wir mussten nurnoch tanken und dann ging es oestlich an Martinique vorbei aufs offene Meer. Der Schichtplan war ausgehaengt, ich hatte meine Schichten von 15:00 bis 18:00 und von 24:00 bis 03:00. Es lief soweit alles ganz gut und wir machten gute Fortschritte. Nachmittags irgendwann, nachdem ich mit aller Kraft die Genoa einholen musste, ueberkam auch mich ploetzlich die Seekrankheit und ich musste mich zum ersten Mal uebergeben. Die Uebelkeit verschwand genauso schnell wie sie gekommen war. Abends gab es dann das vorgekochte Gulasch und selbst Klaus wurde ein bisschen seekrank. Ean hatte sich kurz davor einen Baracuda geangelt, den er sich noch schnell zubereitete. Danach versuchte ich bei relativ starken Wellengang unter Deck zu schlafen, was sich als schwieriger herausstellte als gedacht, zum einen musste ich mich darauf konzentrieren nicht aus dem Bett zu fallen und zum anderen darauf, dass ich das Gulasch in mir behalte. Nach 5 Stunden wenig erholsamen Schlafes ging es an die erste Nachtschicht, die sehr ruhig verlief und man sich hauptsaechlich darauf konzentrierte nicht einzuschlafen.
Der erste Tag war also trotz kleiner Probleme meinerseits ganz okay und die naechste Schicht hatte ich um 09:00.